Berufsbedingt sind wir nahezu täglich mit dem Thema Seiltechnik beschäftigt – beim Klettern, auf Ausbildungskursen oder wenn es darum geht, in Magazinen und Lehrschriften Themen aus dem Bereich Seiltechnik zu behandeln. Was wir immer wieder erleben: Das Thema ist ständig in Bewegung. Jede Neuauflage unserer Lehrschrift stellt uns vor eine spannende Aufgabe: Akribisch überprüfen wir selbst altbewährte Lehrmeinungen, beleuchten und hinterfragen neue Techniken, die wir erst in der Praxis ausprobieren, bevor wir sie weitergeben. Immer wieder können Techniken vereinfacht und der modernen Ausrüstung angepasst werden. Wir sehen auch die Fortschritte: So haben sich in kürzester Zeit in Kletterhallen und Klettergärten Sicherungsgeräte mit automatischer Blockierwirkung durchgesetzt. Immer wieder wird uns vor Augen geführt, dass der Mensch selbst die größte Gefahrenquelle darstellt! Gravierende Fehler beim Sichern des Partners, Ablenkung, Unaufmerksamkeit, fehlende oder zu oberflächliche Ausbildung sind die häufigsten Unfallursachen – auch im alpinen Bereich. Gefährlich unterwegs sind häufig auch vermeintlich erfahrene Kletterer, die grundlegende Standardmaßnahmen ignorieren – wie z. B. den Kurzprusik beim Abseilen. Tragische Unfälle in den letzten Jahren zeigen, dass Schlampigkeit und Unterlassung bewährter Sicherheitsstandards fatale Folgen haben können. Die ständige Weiterentwicklung im technischen Bereich ist ein erfreulicher Trend. Dennoch ist die Seiltechnik nach wie vor das handwerkliche Herzstück unseres Sports. Der Umgang mit dem Seil bleibt ein lebendiges Feld und eine ständige Herausforderung, Altes wie Neues stets kritisch zu überdenken. Am wichtigsten erscheint uns der persönliche Appell an die Verantwortung dem Partner und sich selbst gegenüber: „Wir passen auf uns auf“ muss ein ständiger Leitgedanke sein. Vertrauen erfordert Verantwortung und umgekehrt. Eine fundierte Schulung durch qualifizierte Ausbilder*innen sowie intensives Üben garantieren eine solide Basis für die persönliche Sicherheit! Unseren Dank aussprechen möchten wir unseren Freunden für ihre fachkundige Unterstützung. Besonderer Dank gebührt unserer Grafikerin Angelika Zak, die mit unendlicher Geduld unsere Ideen grafisch umsetzt.